Wer steckt eigentlich hinter den Empfehlungen auf Shelfd?

Als Empfehlungsplattform lieben wir es uns für dich durch all die neuen Videos zu wühlen und die Highlights herauszukramen, einzuordnen und im richtigen Moment zu inspirieren.

Wenn du dich nun fragst, wie wir uns eigentlich eine Meinung bilden, an welche Kriterien wir einen Tipp knüpfen und wer die Köpfe hinter Shelfd sind – hier stellen wir uns einmal genauer vor.

Was ist für dich das Tolle am Streaming?

David: Ich liebe am Streaming, dass richtig gute Inhalte meine Welt ein Stück größer machen. Dann sehe ich durch neue Perspektiven auf die Dinge um mich herum.

Arabella: Am meisten schätze ich am Streaming die Vielfalt an Filmen und Serien, die es bei den unterschiedlichen Anbietern zu entdecken gibt.

Dobrila: Dass man bei der Titelauswahl frei und selbstbestimmt agieren kann und keinem linearen Programm ausgeliefert ist.

André: Etwas theatralisch formuliert: Mit Streamingdiensten habe ich einen richtig großen Kulturschatz aus etlichen Jahrzehnten praktisch direkt in der Hosentasche immer zum Abruf bereit bei mir. Und das per se ist schon eine tolle Errungenschaft.

Was nervt dich daran?

Arabella: Algorithmen, die mir mehr von dem zeigen wollen, was ich bereits kenne.

André: Der verzerrte Blick auf Neuigkeiten im Angebot. Oftmals werden die aktuellen Eigenproduktionen prominent aufgetischt, aber die kleinen Perlen leider unter den Teppich gekehrt.

David: Dass die Mehrzahl an Serien und Filmen so schnell wieder verblassen. Oft weiß ich heute gar nicht mehr, was ich gestern geschaut habe. Es gibt einfach zu viel Angebot überall…

Dobrila: Die ständige Flut an (leider auch mittelmäßigen) Neuerscheinungen, mit der viele kaum Schritt halten können. Zudem fürchte ich, dass dadurch die Geduld für langsamer erzählte und ungewöhnlichere Serienformate schwindet.

Wie würdest du deinen Streaming-Geschmack beschreiben?

André: Liebend gerne tauche ich in die Filmgeschichte ein und hole (insofern überhaupt verfügbare) Klassiker nach, die lange vor meiner Geburt erschienen. Gleichermaßen bin ich aber auch der erste, der auf die nächste große Eigenproduktion einer der Dienste klickt und sich berieseln lässt.

Dobrila: Bei Filmen und Serien schätze ich es, wenn gängige Genre- und Erzählmuster unterwandert, dabei aber auch wirklich runde, interessante Charaktere geboten werden.

David: Ich bin leicht zu unterhalten, aber schwer zu begeistern. In Sachen Genre-, Cast- und Themenvielfalt bin ich immer offen für Abenteuer.

Arabella: Ein wilder Mix aus Neuheiten und Klassikern, eher Filme und Miniserien, bevorzugt mit erkennbarem Herzblut erzählt.

Was muss ein Inhalt leisten, dass du ihn gerne empfiehlst?

Arabella: Damit ich eine Serie oder einen Film empfehle, muss die Handlung nicht nur unterhaltsam, sondern auch in irgendeiner Form relevant sein.

André: Richtig gute Popcorn-Unterhaltung schaut sich wahrscheinlich jeder von uns immer mal wieder gerne an. Die empfehlen andere außerdem schon zur Genüge. Ich präsentiere deshalb gerne Filme und Serien, die nach genauerem Hinsehen oder beim Nachdenken im Nachgang eine ganze Palette an Themen eröffnen, die unter der Oberfläche liegen.

Dobrila: Er muss bleibenden Eindruck hinterlassen und in irgendeiner Weise nachwirken, was bei der Geschichtenflut heutzutage gar nicht so einfach ist.

David: Ich stelle mir immer die Frage, ob ich den Inhalt einem Freund empfehlen würde. Innerhalb der Shelfd Redaktion achte ich bewusst auf die Diversität der Geschmäcker, so dass wir immer ausgewogen bleiben.

Was hast du beim Streaming zuletzt Neues über die Welt gelernt?

André: Oftmals sind es gar nicht die Hochglanz-Produktionen, die mir einen Ruck geben. Jüngst war es die Doku „Kollektiv – Korruption tötet”, die mir zeigte, dass der Kampf um eine bessere Welt nicht aussichtslos ist und auch im Kleinen von großen Erfolgen geprägt sein kann. Sich dessen immer mal wieder bewusst zu machen, hilft mir dabei, nicht permanent in den Pessimismus abzugleiten.

David: Wenn man sich dem Unbekannten öffnet, kann man fast nur positiv überrascht werden. Ich war in Therapie mit Nick Hornby, Bienenzüchten in Mazedonien und eingefroren im nicht ganz so ewigen Eis.

Arabella: Dokumentationen machen mich immer wieder auf Themen aufmerksam, die sonst nicht zu meinen Alltag gehören und führen oft dazu, dass ich mich intensiver mit politischen Zusammenhängen auseinandersetze, zu denen ich zuvor keine fundierte Meinung hatte.

Dobrila: Nicht direkt beim Streaming, sondern beim Nachrecherchieren, da ich zunächst keine in Serien und Filmen aufbereitete Geschichte gänzlich für bare Münze nehme: einige dunkle Kapitel in der Familiengeschichte der Windsors, nach welchen Prinzipien Roger Ailes Fox News aufgebaut hat, die interessante Entstehungsgeschichte der Comicfigur Wonder Woman.

Was weiß der Algorithmus über dich, das sonst niemand weiß?

Dobrila: Mit den meisten seiner Annahmen über mich liegt der Streaming-Algorithmus falsch. Aber eine Schwäche für Renovierungssendungen und wetteifernde Innenarchitekt*innen kann ich nicht länger leugnen…

Arabella: Für meine Arbeit schaue ich Vieles, das ich mir sonst nicht ansehen würde – und hoffe, den Algorithmus damit erfolgreich zu verwirren.

André: Der Algorithmus weiß, dass ich nur schwer in absoluter Stille einschlafen und deshalb Serien wie „Community” oder „Friends” schon auswendig kann. Es sind wahrscheinlich Menschen wie ich, wegen denen Netflix mit einer Audio-only-Funktion experimentiert. Sorry.

David: Ich stoppe oft an Stellen, die ich mir gerne einrahmen und an die Wand hängen würde. Schade, dass es noch kein Print on Demand für Szenenbilder gibt.

Was ist dein Geheimtipp für die Bedienung einer Mediathek oder eines Abodienstes?

André: Setz dich bewusster mit dem Angebot auseinander und pausiere dein Abo auch mal für einen oder mehrere Monate, wenn dich immer weniger anspricht. Gute Inhalte findest du auch an anderen Orten.

Arabella: Vorab über das informieren, was man sehen will, anstatt sich vom Algorithmus leiten zu lassen.

David: Wie toll die ARD ihre Mediathek mit Audioinhalten ergänzt. In der Audiothek gibt es Titel oft auch als Hörspiele, erweitert oder ergänzt um neue Kapitel und Hintergründe. Hier zum Beispiel der zweite Fall von Kommissar Sörensen (gesprochen von Bjarne Mädel).

Dobrila: Wenn man meint, bei Netflix alles leergestreamt zu haben und nach Überraschungen oder noch zielgerichteter nach Sub-Genres schauen will, empfehle ich mit Zahlencodes zu arbeiten.

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