Im Rahmen des Shelfd Streaming Award 2020 zeichnen wir neben den besten Dokus, Filmen und Serien des Jahres einige herausragende Produktionen in Sonderkategorien aus. Im Bereich Diversität hat uns die Sky-Serie I May Destroy You besonders überzeugt.
In „I May Destroy You“ hat Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Michaela Coel ihre eigene Story verarbeitet: Der Britin wurden K.O.-Tropfen untergejubelt und dann wurde sie vergewaltigt. Die Serie ist überaus schwer anzusehen, weil sie das ganze Trauma ausbreitet, was so ein Missbrauch mit sich bringen kann. Und Coel stoppt hier nicht einfach – sie blickt über ihre Geschichte und ihre Sicht auf die Dinge hinaus, blättert weitere Fälle auf, bei denen die Konsens-Frage nicht vorab geklärt wurde und erlaubt auf diese Weise einen umfangreichen Diskurs. Die BBC/HBO-Produktion schafft es aber immer neben dem Traurigen, der Wut, dem Unglaublichen auch das Leichte und Schöne im Moment zu sehen. Hier stimmt einfach alles.